Wasserstoffnetzwerk wächst weiter

27. Januar 2023

Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck sind Partner vor Ort für die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme in Jena, Pößneck und der Region. Seit 2013 liefert der Jenaer Energieversorger ausschließlich Ökostrom aus erneuerbaren Energien an alle Privat- und Kleingewerbekunden - ohne Mehrkosten. Seinen Kunden bietet das Unternehmen umfassende Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen effizientes Heizen, Elektromobilität und Photovoltaik. Im Kurzinterview zur HYPOS-Mitgliedschaft erklären Geschäftsführer Gunar Schmidt, André Kliem aus der Abteilung Unternehmensentwicklung und Dr. Marc Schmid vom Tochterunternehmen Stadtwerke Jena Netze GmbH, unter anderem, welche Bedeutung Grüner Wasserstoff für die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck hat.

HYPOS: Welche Rolle spielt Grüner Wasserstoff für Ihr Unternehmen?

Schmidt: Für die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck dient der Grüne Wasserstoff vor allem dem Aufbau einer zukunftssicheren Fernwärmeversorgung und der Umsetzung der Transformationsideen. Zudem wollen wir mithilfe des Grünen Wasserstoffs die klimapolitischen Zielsetzungen der Stadt Jena umsetzen.

Kliem: Grüner Wasserstoff wird mittel- bis langfristig als ein zentraler Baustein der Energieversorgung in Jena betrachtet. Kurz- bis mittelfristig sind dezentrale Standortlösungen zu entwickeln, da insbesondere die Nachfrage von Industrie- und Gewerbekunden zunehmend wächst.

Schmid: Wasserstoff bildet neben weiteren grünen Gasen die entscheidende Basis für die zukunftssichere, leitungsgebundene Energieversorgung von Industrie/Handel/Gewerbe und der Wärmeversorgung im Endkundenbereich. Als Verteilernetzbetreiber unterstützen wir die Transformation unserer Kunden hin zur Klimaneutralität.

Bildnachweis: Stadtwerke Energie Jena-Pößneck

HYPOS: Auf welche Weise kann Ihre Branche von Grünem Wasserstoff profitieren?

Schmidt: Zum einen können wir die vorhandenen Infrastrukturen nutzen, zum anderen können wir aber auch von der Weiterentwicklung und dem Ausbau der zentralen Wärmenetze mit entsprechender Erzeugungskapazität profitieren.

Kliem: Insbesondere können wir bei der Dekarbonisierung der Sektoren Gas und Wärme sowie bei der Unterstützung unserer Kunden zur Erreichung ihrer Dekarbonisierungsziele und der damit einhergehenden langfristigen Bindung unserer Kunden über die Konzeption, die Umsetzung und den Betrieb der technischen Lösungen profitieren.

Schmid: Mittels Grünem Wasserstoff wird auch in Zukunft die über viele Dekaden geschätzte und für Produktion und Anwendung elementar wichtige, unterbrechungsfreie sowie leitungsgebundene Versorgung mit Energie für unsere Kunden langfristig gesichert. Die bestehenden Assets von Verteilernetzbetreibern, hier die Netze der Stadtwerke Jena Netze GmbH, werden für die Transformation schon heute fit gemacht.

HYPOS: Wo sieht Ihr Unternehmen die größten Potenziale für Grünen Wasserstoff?

Schmidt: Die größten Potenziale für Grünen Wasserstoff liegen für uns in den Sektoren Energie- und Wärmeversorgung, teilweise auch im Mobilitätsbereich.

Kliem: Zentrale Handlungsfelder sind die Transformation der bestehenden Gasverteilnetze in Wasserstoffverteilnetze, Wasserstoff als Baustein der zentralen und dezentralen Wärmeversorgung sowie Entwicklung, Umsetzung und Betrieb von dezentralen Standortlösungen für Kunden.

Schmid: Wesentlich für den Erfolg der Energiewende ist die gesicherte Bereitstellung von Grünem Wasserstoff (im weiteren Sinne auch grüne Gase) für Industrie und Fernwärme (vorrangig KWK). Zu prüfen sind anschließend die Potenziale der Nutzung Grünen Wasserstoffs für die objektbezogene Wärmeversorgung.

HYPOS: Welche Erwartungen haben Sie an eine HYPOS-Mitgliedschaft?

Schmidt: Das HYPOS-Netzwerk wollen wir vor allem nutzen, um uns mit Projektpartnern auszutauschen. Zudem sind wir an konzeptioneller Arbeit zum Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur interessiert und wollen durch die Mitwirkung im Verein politische Wirkungen zur Zielerreichung entfalten.

Kliem: Für uns steht vor allem die Vernetzung mit anderen „betroffenen“ Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Fokus. Wir wollen diesbezüglich auch den Wissenstransfer aus bereits umgesetzten bzw. laufenden Wasserstoffprojekten nutzen und erhoffen uns Beratung und Unterstützung bei eigenen Wasserstoffprojekten.

Schmid: Mit der Mitgliedschaft verbinden wir die Erwartungen an ein lebendiges technologisches Netzwerk und die einheitliche Kommunikationsstrategie gegenüber politischen Entscheidungsträgern, um einen zügigen Markthochlauf von Grünem Wasserstoff politisch zu flankieren.

HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen finden Sie hier.

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