Mit dem Kabinettsbeschluss vom 22. Juni 2021 sieht der Freistaat Thüringen enorme Potenziale, um die Energiewendeziele zu erreichen und die Wirtschaft zu stärken. Die Umstellung auf den Erneuerbaren Energieträger Wasserstoff bietet große Chancen, die thüringischen Stärken im länderübergreifenden Handeln einzubringen. Das Wasserstoffnetzwerk HYPOS unterstützt mit seinem mitteldeutschen Fokus die überregionale Perspektive auf Synergien im Bereich des Grünen Wasserstoffs und fokussiert, in Kooperation mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA), die ländereigenen Stärken im 13. HYPOS-Dialog in Thüringen.
Den thematischen Einstieg in den HYPOS-Dialog nahmen Prof. Dr. Sell und Philipp Pylla von der ThEGA mit der Thüringer Landesstrategie Wasserstoff. Im weiteren Verlauf gingen beide auf das geplante Netzwerk "WasserstoffAllianz Thüringen" ein und diskutierten dies im interaktiven Format. „Die angeregte Diskussion zeigte uns, dass das Interesse einer zentralen Vernetzungsstruktur in Thüringer groß ist. Zudem konnten wir dadurch auch offene Fragen klären und weitere Anregungen und Hinweise von den potenziellen Akteuren sammeln“ so Prof. Dr. Sell, der Geschäftsführer der ThEGA.
Im Praxisteil der Veranstaltungsreihe stellten hochkarätige Experten und Expertinnen den mehr als 60 Teilnehmenden aktuelle und zukünftige Wasserstoffvorhaben aus Thüringen vor, welche die länderspezifischen Potenziale nutzen: Die erlangten Forschungsergebnisse aus dem HYPOS-Projekt LocalHy finden ihre Umsetzung im WIR!-Bündnis von h2-well, mit dem gemeinsamen Ziel einer dezentralen Wasserstoffwirtschaft. Das HySON-Institut in Sonneberg will die Entwicklung von Wasserstofftechnologien, Wasserstoffsystemen und den entsprechenden Infrastruktureinrichtungen voranbringen und den Technologietransfer mit Modellen für den praktischen Einsatz aktiv mitgestalten und schließe damit die Lücke zwischen Forschung und Anwendung in Thüringen, so Dr. Tobias Wätzel vom HySON-Institut. Das Fraunhofer IKTS stellte sein Thüringer Wasserstoffanwendungszentrum WaTTh vor, welches einen Nukleus für die Herstellung und Anwendung von nachhaltigem und grünem Wasserstoff darstellt – für die Region »Erfurter Kreuz«, Thüringen, Deutschland und darüber hinaus. Mit dem Cross-industriellem Netzwerk Bad Langensalza werden kommunale Regionen wie Unstrut-Hainich und die Wartburgregion einbezogen und gestärkt. Abschließend bot sich den Teilnehmenden noch einmal die Chance, sich im europäischen Kontext über Vernetzungs- und Fördermöglichkeiten zu informieren.
Mit der Betrachtung landeseigener Stärken will HYPOS die länderübergreifende Zusammenarbeit bei Themen der Wasserstoffwirtschaft weiter nachhaltig fördern. "Für die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt braucht es weiter ein gemeinsames Verständnis und Handeln um eine mitteldeutsche Wasserstoffregion. Die Thüringer Partner aus Wirtschaft und Forschung bringen hier dafür Know-how im Bereich der dezentralen Energieerzeugung und -versorung ein" so Stefan Kauerauf aus dem HYPOS-Vorstand.