Die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO) spielt eine zentrale Rolle im kohleausstiegsbedingten Strukturwandel und fokussiert dabei den Bereich Energie und Wasserstoff als wirtschaftliche Chance für den Landkreis Görlitz. Sie trägt Lausitzweit im Energiesektor zur Vernetzung der Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen bei. Gemeinsam mit ihren Partnern engagiert sich die ENO für die Umsetzung von Energie- und H2-Infrastruktur, um die Branchenentwicklung voranzutreiben. Im Gespräch zur HYPOS-Mitgliedschaft erklärt Heike Schleussner, Projektleiterin Taskforce Strukturwandel bei der ENO, welche Bedeutung Wasserstoff für den Landkreis Görlitz hat. Am 07. Mai 2024 führt HYPOS zudem gemeinsam mit der ENO den 21. HYPOS-Dialog/05. Wasserstoffforum Oberlausitz in Görlitz durch.
HYPOS: Welche Rolle spielt Grüner Wasserstoff für die ENO?
Schleussner: Als Entwicklungsgesellschaft des LK Görlitz ist es uns ein großes Anliegen, die energiewirtschaftlichen Potenziale der (noch-)Braunkohleregion im Strukturwandel in die Entwicklung zukunftsfähiger Branchen zu integrieren. Dabei spielen neben der Erzeugung von erneuerbaren Energien auch die Produktion und Weiterverarbeitung von Wasserstoff eine große Rolle. Wir erwarten hier zukünftig auch weiterführende Geschäftsfelder für die hiesigen Unternehmen und Landwirtschaft. Der ökologische Aspekt der Defossilisierung von Industrieprozessen ist ein wichtiger Meilenstein der Energiewende, vor allem spielen aber die wirtschaftlichen Potenziale eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche regionale Entwicklung. Das wollen wir für den Landkreis Görlitz nutzen und Wertschöpfungsketten aufbauen.
HYPOS: Auf welche Weise kann Ihre Branche von Grünem Wasserstoff profitieren?
Schleussner: Der Landkreis Görlitz hat große Flächenpotenziale für die Erzeugung erneuerbarer Energien. Darüber hinaus ist die direkte Verarbeitung dieser Energie und weiterführender Neben-/Produkte ein strategisches Ziel des Landkreises, um auch weiterhin Energieregion zu bleiben. Dafür arbeiten wir intensiv am Aufbau der dafür notwendigen Infrastrukturen, um ansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. Aber natürlich braucht es auch die Bereitschaft der Unternehmen auf zukunftsfähige Technologien umzustellen und von der Politik eine klare Linie, um die Investitionssicherheit der Wirtschaft in eine Technologie zu stärken.
HYPOS: Was ist aus Ihrer Sicht der maßgebliche Baustein für einen erfolgreichen Markthochlauf für Grünen Wasserstoff?
Schleussner: Die Verfügbarkeit von grüner Energie, die intelligente Verwendung von Wasser oder aufbereiteten Abwässern im Kreislauf sowie die Infrastruktur, um die Energie, den Wasserstoff, die Abwärme und weitere Produkte auch wirtschaftlich transportieren zu können.
HYPOS: Welche Erwartungen haben Sie an eine HYPOS-Mitgliedschaft?
Schleussner: Stärkere Vernetzung mit bestehenden Unternehmen der Wasserstoffbranche, um eine zielgerichtete Umsetzung von Technologien im Landkreis Görlitz zu erreichen und die Erhöhung der Sichtbarkeit der Oberlausitz mit ihren Potenzialen als Energie- und Wasserstoffregion.
HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen finden Sie hier. Alle Informationen zum 21. HYPOS-Dialog/05. Wasserstoffforum Oberlausitz in Görlitz finden Sie hier.