Die FI Freiberg Institut für Energie- und Klimaökonomie GmbH entwickelt eine auf mathematischen Algorithmen basierende Software namens Edgar. Diese bildet durch Simulation komplette Energieversorgungssysteme u.a. im Bereich Power-to-X und Grünem Wasserstoff ab und ermöglicht eine ganzheitliche Planung. Edgar als performantes Werkzeug hilft Planern und Entscheidern der Energiewirtschaft, die optimal auf techno-ökonomische und ökologische Kundenansprüche ausgerichtete Lösung zu finden und gleichzeitig die eigenen wirtschaftlichen Kennzahlen zu erreichen. In der HYPOS-Mitgliederreihe spricht Konrad Uebel, CEO, über die Notwendigkeit von digitalen Tools zur Planung von Wasserstoff Use Cases.
HYPOS: Seit wann und aus welchem Grund ist das FI Freiberg Institut HYPOS-Mitglied?
Uebel: Wir sind seit Anfang 2020 HYPOS-Mitglied. Neben der Entwicklung und Umsetzung von einzelnen Pilotprojekten wird aus unserer Sicht die schnelle und einfache Planung sowie fundierte Bewertung von H2-Projekten mit geeigneter Software, spätestens in der Phase des Markthochlaufs, eine zentrale Rolle spielen.
HYPOS: Ist das FI Freiberg Institut an einem HYPOS-Projekt beteiligt?
Uebel: Wir sind aktuell an keinem HYPOS-Projekt beteiligt, stehen aber mit zahlreichen Akteuren im regelmäßigen Austausch. Jedoch sind wir in anderen Wasserstoffprojekten involviert, so zum Beispiel im Projekt InnoSynfuels, im Innovationsbündnis H2-Well oder führen Softwaredienstleistungen durch.
HYPOS: Welche Kompetenzen besitzt das FI Freiberg Institut im Bereich Grüner Wasserstoff?
Uebel: FI ist ein Softwareentwicklungsunternehmen mit Spezialisierung auf energiewirtschaftliche Themen. Unsere Software Edgar ist ein Planungswerkzeug für verschiedene Use Cases. Mit Edgar sind unsere Kunden in der Lage, die eigenen oder die Fragen ihrer Kunden zielgerichtet zu beantworten und dabei die optimale Lösung sowie Variantenvergleiche für H2-Routen präsentiert zu bekommen. So können wir beispielsweise die Frage beantworten, welches H2-Versorgungspotenzial bei einem Industriekunden besteht sowie das entsprechende Anlagenkonzept und die Wirtschaftlichkeit optimal auslegen bzw. berechnen. Uns zeichnet in der Zusammenarbeit aus, dass wir gleichzeitig moderne, anwenderfreundliche Software entwickeln und unsere Kunden mit unseren Ingenieuren fachlich über ihr Problem und dessen Lösung diskutieren können. Somit wird das Knowhow weniger Kollegen für alle einfach und verständlich im Tagesgeschäft zugänglich.
HYPOS: Welche aktuellen Entwicklungen gibt es beim FI Freiberg Institut im Bereich Grüner Wasserstoff?
Uebel: Wir haben u.a. einen Konfigurator für Wasserstofftankstellen entwickelt. Dieser wird von unserem Pilotkunden erfolgreich im Vertrieb genutzt. Bis Ende des Jahres bauen wir dieses Tool weiter aus und ergänzen u.a. eine TOTEX-Analyse oder die on-site Versorgung der HRS mittels Elektrolyse.
Weiterhin beschäftigen wir uns gerade mit der Frage, ob wir die Entwicklung eines neuen Use Case „(H2)-Versorgung von Industriekunden“ angehen. Hierzu führen wir aktuell Gespräche mit mehreren Marktteilnehmern. Weitere Interessenten dürfen sich gerne melden.
HYPOS: Auf welche Weise profitiert das FI Freiberg Institut von der HYPOS-Mitgliedschaft?
Uebel: Zum einen ist HYPOS natürlich ein interessantes Netzwerk mit vielen Akteuren entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette. Zum anderen bietet es Zugang zu Knowhow, Projekten und Ergebnissen, z.B. bei entsprechenden Veranstaltungen, die wir regelmäßig besuchen. Ganz praktisch sehen wir auch zunehmend Anknüpfungen zu unserem zweiten Use Case Quartier. Hier dürften H2-Technologien perspektivisch ebenfalls eine Rolle in der Wärmewende und Sektorenkopplung spielen. Für uns als FI ist H2 also ein strategisches Feld im Unternehmen sowie ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende und somit für unsere Software.
HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen finden Sie hier.