Archigas mit Hauptsitz in Rüsselsheim/Hessen ist hochspezialisiert auf Mikrosensorik und Gasanalytik. Die im Frühjahr 2023 der Weltöffentlichkeit erstmals präsentierten Systeme zur H2-Messung zeichnen sich durch besondere Reaktionsschnelligkeit, Präzision, Stabilität, Langlebigkeit sowie kompakte Abmessungen aus. Dazu hat das Unternehmen das bewährte und hochexakte Wärmeleitfähigkeitsmessprinzip technisch neu umgesetzt und produziert auf Basis von Halbleitern, was wiederum eine kostengünstige Massenherstellung identischer Sensoren ohne aufwändige Kalibrierung ermöglicht. Auf Grundlage dieser einzigartigen Technologie bietet Archigas Gasmessgeräte in verschiedenen Ausführungen unter anderem zur sicheren H2-Erzeugung durch Elektrolyse, zur Eingangsqualitätskontrolle und Prüfung der Gasreinheit sowie zur Regelung und Überwachung von Gasgemischen an. Im Gespräch zur HYPOS-Mitgliedschaft erklärt Geschäftsführer Wladimir Barskyi, wo das Unternehmen die größten Potenziale für Grünen Wasserstoff sieht.
HYPOS: Welche Rolle spielt Grüner Wasserstoff für Ihr Unternehmen?
Barskyi: Ganz klar die zentrale. Selbst einen Beitrag zur Erschließung von Wasserstoff als grünen Energieträger zu leisten, ist und bleibt der wesentliche Antrieb von Archigas. Wir, die Gründer und auch viele im Team, sind Eltern, die sich eine gute Zukunft für unsere Kinder wünschen. Wir sehen uns quasi als gestalterische Öko-Visionäre – und Grüner Wasserstoff ist der Stoff, der uns antreibt. Mit unseren innovativen Sensorlösungen speziell zur H2-Messung möchten wir unseren Teil beitragen, damit aus der Vision Wirklichkeit wird. Bei der H2-Erzeugung und entlang der Versorgungskette müssen schließlich überall Sensoren zum Einsatz kommen, um Reinheit, Konzentration und Druck des Wasserstoffs, den Füllstand von Tanks und die Dichtheit der Systeme permanent zu überprüfen und um die Betriebssicherheit der Systeme zu gewährleisten. Bisherige Sensoren weisen Schwachstellen auf – sie sind defektanfällig, oft langsam und instabil sowie sehr teuer. Es bestand also in vielerlei Hinsicht Optimierungsbedarf. Und genau den decken wir jetzt: Unsere innovativen Sensoren setzen in Präzision, Schnelligkeit, Stabilität sowie aufgrund ihres günstigen Preises neue Maßstäbe. Auf Basis einer weiterentwickelten Wärmeleitmessung in Kombination mit Mikrochips zur Massenherstellung erfüllen sie besser als jede bisherige Lösung die Anforderungen der Industrie.
HYPOS: Auf welche Weise kann Ihre Branche von Grünem Wasserstoff profitieren?
Barskyi: Da ganze Industriebereiche Grünen Wasserstoff als Energieträger verstärkt erschließen, was auch global in vielen Ländern (und endlich auch in Deutschland) zunehmend politisch unterstützt wird, steigt der Bedarf an effektiver und kostengünstiger H2-Messung. Genau hier setzen wir an: Denn mit unseren optimierten Lösungen bieten wir H2-Analysesystemen an, die einen wertvollen Beitrag zur sicheren und wirtschaftlichen Herstellung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff leisten können. Eine zuverlässige und zugleich kostengünstige H2-Messung mittels prädestinierter Sensoren ist schließlich essenziell, um Grünem Wasserstoff im Rahmen der Energiewende zu dem hohen Stellenwert zu verhelfen, der ihm zusteht.
HYPOS: Wo sieht Ihr Unternehmen die größten Potenziale für Grünen Wasserstoff?
Barskyi: Ganz einfach: Wasserstoff hat grundsätzlich nicht weniger als das Potenzial, fossile Brennstoffe nahezu eins zu eins zu ersetzen. Welchen Anteil er kurz-, mittel- und langfristig an der Energiewende im Kampf gegen den desaströsen Klimawandel spielen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Sicher ist, dass er in unterschiedlicher Ausprägung bei der Versorgung in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Ob in der Industrie, in Privathaushalten oder in der Mobilität – Grüner Wasserstoff wird überall an Bedeutung als Energieträger gewinnen. Vorausgesetzt natürlich, dass er sicher hergestellt, gespeichert und genutzt wird. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Dafür sind in jeder Hinsicht geeignete Sensorsysteme zur Messung unerlässlich.
HYPOS: Welche Erwartungen haben Sie an eine HYPOS-Mitgliedschaft?
Barskyi: Wenn wir als Gesellschaft gemeinsam die Energiewende (auch) mit Grünem Wasserstoff erreichen wollen, sind Initiativen wie HYPOS eine unschätzbar wertvolle Einrichtung. Denn hier sammeln sich Pioniere und Etablierte gleichermaßen, um Erfahrungen auszutauschen, Synergien zu nutzen, treiben sich gegenseitig zu immer besseren Lösungen an – sowohl technischer als auch wirtschaftlicher –, um dem Energieträger Wasserstoff schnell und nachhaltig Vorschub zu leisten. Daher wünschen wir uns genau dies: einen regen Austausch von Know-how, die Durchführung gemeinsamer Projekte und Kooperation auf möglichst vielen Ebenen. Dazu zählt nicht zuletzt auch die Kommunikation: Gemeinsam hat unser Wort Gewicht, wenn es darum geht, eventuell noch vorhandene Blockaden in Politik und Gesellschaft zu überwinden. Wieder können wir als ein Beispiel die Sicherheitsfrage von H2 anführen – denn auch und insbesondere hier gilt es, sämtliche Akteure weiter zu sensibilisieren und aufzuklären.
HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen finden Sie hier.