Innovationen mit Sick

12. Mai 0201

Im Antrittsinterview zur HYPOS-Mitgliedschaft spricht Dr. Klaus Niebecker, Strategic Industry Manager Hydrogen  bei der SICK AG, über die Rolle und das Potenzial von Grünem Wasserstoff für SICK.

Dr. Klaus Niebecker; Bildnachweis: SICK AG

HYPOS: Welche Rolle spielt Grüner Wasserstoff für SICK?

Dr. Niebecker: Das unternehmerische Engagement von SICK für die Umwelt steht in der Tradition des Firmengründers Dr. Erwin Sick. Bereits 1956 erfand er das erste Rauchgasdichtemessgerät, weil ihm der Schutz der Umwelt und der Menschen vor Industrieabgasen ein Herzensanliegen war. In den folgenden Jahrzehnten hat SICK weitere innovative Geräte für die Emissionsmesstechnik entwickelt und zählt heute in diesem Sektor industrieübergreifend zu den führenden Anbietern weltweit. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie und dem Bekenntnis zur ökologischen Nachhaltigkeit führen wir diese Tradition fort.

Grüner Wasserstoff ist auch für SICK ein wichtiger Energieträger, der die Energiewende und Dekarbonisierung weiter voranbringen wird. Da beim Wasserstoff in den verschiedenen Handelsprozessen sowohl Qualität als auch Menge gemessen werden müssen, sind effiziente und intelligente Sensorlösungen unabdingbar. Hier sehen wir uns als Partner und Anbieter von zukunftsgerichteten Sensortechnologien in dem dynamisch und sich schnell entwickelnden Umfeld sehr gut vorbereitet.

HYPOS: Wie kann Ihre Branche von Grünem Wasserstoff profitieren?

Dr. Niebecker: Für SICK sind insgesamt die Prozesse bei der Entstehung, dem Transport und dem Einsatz beim Endverbraucher relevant. In allen Prozessabläufen werden Sensorlösungen für Prozessüberwachung, Mengenmessung sowie Qualitätsmessung benötigt. Gerade bei der Produktion von Grünem Wasserstoff sehen wir einen interessanten Markt für uns, da hier Lösungen für die Gasanalyse wie auch Massenstrommessungen benötigt werden. Den Ausbau der Produktion von Grünem Wasserstoff sehen wir daher als wichtiges zusätzliches Marktfeld – bereits jetzt und in der Zukunft.

Aber auch der weitere Transport des Wasserstoffs zum Endkunden ist im Fokus bei SICK, da wir hier schon langjährige Erfahrung bei der eichpflichtigen Messung von Erdgas in Pipelines haben und weil unser heutiges Produktportfolio schon für den Einsatz in Wasserstoffpipelines bestens geeignet ist. Hier können wir vom Ausbau der Pipelinenetzwerke profitieren, da an jedem Handelspunkt mindestens eine Mengenmessung notwendig ist.

Beim Endverbraucher sehen wir ebenfalls großes Potential für SICK. Gerade in der Stahl- und Zementindustrie sehen wir eine signifikante Entwicklung in Richtung der Verwendung von grünem Wasserstoff zur CO2-Reduktion. In den beiden Industrien sind wir schon heute sehr aktiv und sehen uns für die Umrüstung der Stahl- und Zementwerke auf Grünem Wasserstoff als geeigneten Partner für die dafür notwendigen Sensorlösungen. Es gibt auch viele weitere Endverbraucher, die SICK mit seinen Lösungen bei der Umstellung auf Grünen Wasserstoff unterstützen kann. Darunter fallen zum Beispiel Turbinenhersteller bzw. Gas-to-Power Anlagenhersteller sowie Betreiber, die neue Analyse- und Messmethoden anwenden müssen, um die Effizienz der Anlagen bei Verwendung von Grünem Wasserstoff stets zu gewährleisten.

HYPOS: Wo sieht SICK die größten Potenziale für Grünen Wasserstoff?

Dr. Niebecker: Allgemein gehen wir davon aus, dass der Einsatz von Wasserstoff bis 2030 in mehreren Bereichen Einzug halten wird. Großes Potenzial sehen wir im Transportsektor (Schwerlastverkehr, Züge, Gabelstapler), bei der Stromerzeugung in Kraftwerken, bei der Stahlproduktion sowie in der chemischen Industrie (Ersatz von Wasserstoff aus fossilen Rohstoffen für den Einsatz in Raffinerien und der Ammoniakproduktion).

Für die SICK AG speziell sehen wir die größten Potenziale aktuell in der Mengenmessung von Grünem Wasserstoff sowie der Analyse von der Gasqualität und Verunreinigungen bei den verschiedensten Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

HYPOS: Welche Erwartungen haben Sie an eine HYPOS-Mitgliedschaft?

Dr. Niebecker: Ein wichtiger Bestandteil für das Interesse an der Mitgliedschaft bei HYPOS ist die Möglichkeit, unser bestehendes Netzwerk zu Kunden, Technologieanbietern und möglichen Partnern zu erweitern. Wir sind sicher, dass wir durch den Austausch in dieser Expertengruppe viel lernen können, aber auch unser Know-How über Sensorlösungen an die Mitglieder weitergeben können. Zusätzlich erhoffen wir uns durch die Mitarbeit in den verschiedenen Arbeitsgruppen und durch entsprechende Veröffentlichungen über die HYPOS, die Präsenz und Wahrnehmung von SICK in der Wasserstoffgemeinschaft als Experte für Sensortechnologie zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit sehen wir in der gemeinsamen Durchführung von Test- oder Pilotanwendung mit interessierten Mitgliedern, die wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unserer Produkte bringen kann.

HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen zur SICK AG finden Sie hier.

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