Blockchain-Technologie und der Markthochlauf von Wasserstoff

16. November 2023

Letztes Jahr im August startete das staatlich geförderte Forschungsprojekt „BBH2 - Blockchain Basierter Wasserstoffmarkt“ mit dem Ziel, den Ausbau eines europäischen Wasserstoffmarktes durch den Einsatz von Blockchain-Technologie zu unterstützen. Dabei wird der Fokus auf die Entwicklung von digitalen Herkunftsnachweisen für Grünen Wasserstoff sowie auf die Abbildung von digitalen Marktprozessen für Wasserstoff gelegt. Das Konsortium aus der Exxeta AG, dem Blockchain Competence Center Mittweida und der Ökotec Anlagenbau GmbH arbeitet mit der Unterstützung einer Vielzahl von Unternehmen und Institutionen zusammen, welche als fachliche Ansprechpartner und als Partner für die Verprobung des Prototypen (MVP) dienen. Im Interview verdeutlicht Steffen Herndl, Experte für Digitalisierung bei der Exxeta AG, was man unter Blockchain versteht und wie diese Technologie den Markthochlauf von Wasserstoff unterstützen kann. Interessierte sind darüber hinaus zum "BBH2-Forum" am 30. November in Leipzig eingeladen.

Bildnachweis: Exxeta AG

HYPOS: Was ist eigentlich Blockchain?

Herndl: Die Blockchain ist eine Technologie, die aus einer Kette von digitalen Datenblöcken besteht, wobei jeder Block Transaktionsdaten enthält. Die Blöcke mit den einzelnen Transaktionsdaten werden dezentral gespeichert und sind durch kryptographische Methoden vor Manipulation geschützt. Dabei macht die Block Chain besonders, dass sie ohne eine zentrale Autorität auskommt und manipulationssicher ist. Jeder Teilnehmer hat eine Kopie der Blockchain und kann Transaktionen selbstständig verifizieren. Damit wird das Vertrauen zwischen den Transaktionsbeteiligten deutlich gestärkt.

HYPOS: Welche Optionen bietet die Blockchain-Technologie für den Markthochlauf von Wasserstoff?

Herndl: Im deutschen Markt kann die Blockchain-Technologie den Wasserstoffmarkt unterstützen, indem sie für Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Liefer- und Produktionskette sorgt, die Herkunft und Nachhaltigkeit von Wasserstoff zertifiziert und den Handel sowie die Abrechnung von Wasserstofftransaktionen effizienter und sicherer macht. Durch die Implementierung der am besten geeigneten Blockchain-Technologie, aus einer Reihe von aktuellen Optionen, wird eine effektive Verknüpfung mit einem dezentralen Netzwerk und den bestehenden Akteuren des Wasserstoffmarktes ermöglicht. Dieser innovative Ansatz erlaubt es, ein Netzwerk zu schaffen, in dem das Vertrauen zwischen den Akteuren nicht länger auf persönlichen Beziehungen basiert, sondern durch die robuste Sicherheit der Blockchain-Technologie garantiert wird.

HYPOS: Was ist der aktuelle Stand zum Projekt?

Herndl: Exxeta AG führt zusammen mit dem Blockchain Competence Center Mittweida und der Ökotec Anlagenbau GmbH ein für die Zukunft wegweisendes Projekt durch: „BBH2 - Blockchain Basierter Wasserstoffmarkt“. Dieses Vorhaben verspricht, die Art und Weise, wie wir die Produktion und Lieferkette von Wasserstoff verfolgen, grundlegend zu verändern. In der Welt des BBH2 steht Transparenz im Vordergrund. Die Vision ist es, jedem Beteiligten der Lieferkette – von Produzenten bis Endverbraucher – eine klare Einsicht zu gewähren: Wann wurde der Wasserstoff hergestellt? Wo? Wie? Und von wem? Dieses hohe Maß an Nachvollziehbarkeit zielt darauf ab, einen neuen Standard in der Branche zu setzen.

Kritische Faktoren für den Erfolg dieses Projekts sind die Auswahl der richtigen Blockchain-Technologie und die Identifikation passfähigen Wasserstoff-Value Chain. Diese Entscheidungen sind nicht nur zentral für die Realisierung des Vorhabens, sondern bilden auch das Herzstück des Systems. Der erste Prototyp, unser technischer Proof-of-Concept wurde bereits realisiert. Mit der formalen Annahme der delegierten Rechtsakte im Juni dieses Jahres sind wir den Kriterien für Grünen Wasserstoff nähergekommen. Daher haben wir in den letzten Monaten die regulatorischen Anforderungen aufgearbeitet und integrieren diese im nächsten Schritt in unsere Lösung. Das Endziel? Die Schaffung eines freien und fairen Wasserstoffmarktes, der nicht auf Vertrauen, sondern auf der tatsächlichen Produktion und Arbeitsleistung basiert. Ein Markt, der Transparenz und Effizienz in den Vordergrund stellt und damit den Weg für eine nachhaltigere und verantwortungsbewusste Zukunft ebnet.

HYPOS: Wie können sich Interessierte weiterführend über das Projekt informieren?

Herndl: Im Rahmen unseres Konsortialtreffens „BBH2-Forum“ laden wir neben unseren Projektpartnern alle Interessierten am 30. November 2023 von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr nach Leipzig in unser neues Büro (Exxeta AG, Neumarkt 9-19 04109 Leipzig) ein. Gemeinsam wollen wir uns mit dem Thema (digitaler) Wasserstoff mit Fokus auf dessen Zertifizierung und Integration beschäftigen. Was erwartet Sie? Wir haben ein spannendes Programm mit inspirierenden Vorträgen, interaktiven Workshops und Networking-Möglichkeiten für Sie vorbereitet. Hier sind einige Highlights, auf die Sie sich freuen können:

  • BBH2-Statusbericht: Wo stehen wir und was sind die nächsten Schritte. Außerdem: Live-Vorstellung unseres ersten Prototypens.
  • Impulsvorträge aus der Praxis: Lassen Sie sich inspirieren, wie innovative Technologien und Wasserstoff verbunden werden können.
  • Interaktive Workshops: Nutzen Sie die Möglichkeit, effiziente Lösungen ganz nach Ihren Bedürfnissen mitzugestalten.
  • Networking: Knüpfen Sie wertvolle Kontakte und tauschen Sie Ideen mit Gleichgesinnten aus – beim gemeinsamen Mittag oder beim Ausklang auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt.

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt und es gilt First Come, First Served. Melden Sie sich per E-Mail an julia.schaefer@exxeta.com mit folgenden Informationen: Name, Unternehmen, ggf. besondere Ernährungspräferenzen.

HYPOS: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

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